Bildungsmesse in Holzgerlingen
von Holger Schmidt 15.10.2023, Kreiszeitung Böblinger Bote
Rund 60 Aussteller und weit über 1000 Besucher haben sich am Wochenende bei der interkommunalen Bildungsmesse Schönbuch in der Stadthalle Holzgerlingen getummelt – dass Auszubildende die Schülerinnen und Schüler informierten, kam besonders gut an.
Kaum hatten sich um halb zehn am Samstag die Türen der Stadthalle Holzgerlingen geöffnet, war kurz darauf kaum mehr ein Durchkommen im Innern. Mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler – mit und ohne Eltern – kamen zur interkommunalen Bildungsmesse Schönbuch (IBIS), auf der 60 ausbildende Betriebe und Institutionen bis zum Mittag mehr als 100 verschiedene Ausbildungsberufe und Studiengänge präsentierten. „Beeindruckt“ von der Vielfalt der Angebote zeigte sich bei der offiziellen Eröffnung Landrat Roland Bernhard. „60 Aussteller sind Rekord, mehr können wir nicht“, verdeutlichte Holzgerlingens Bürgermeister Ioannis Delakos die Dimension, die die Veranstaltung bei ihrer mittlerweile 17. Auflage erreicht hat.
Persönliche Beratung bei den ausstellenden Betrieben und Institutionen ist möglich. (Foto: Eibner-Pressefoto/Sandy Dinkelacker)
Federführend verantwortlich für die Organisation vor Ort zeichnete die Holzgerlinger Jugendreferentin Franziska Eipper. Mit ihr am Start waren die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen beteiligten Gemeinden von der Schönbuchlichtung – Altdorf, Hildrizhausen, Schönaich, Waldenbuch und Weil im Schönbuch – die auch beim Auf- und Abbau kräftig mit anpackten. Alle zusammen hatten im Vorfeld 2000 Messekataloge über die örtlichen Schulen verteilt. Eingeladen waren die Klassen acht und neun sowie Zehntklässler, die noch keinen Ausbildungsplatz oder Platz an einer weiterführenden Schule gefunden haben, so auch an der Gemeinschaftsschule Weil im Schönbuch, für die die Schulleiterin Annette Pfizenmaier am Eingang das Eintreffen ihrer rund 70 Schützlinge auf der Anwesenheitsliste eigens abhakte.
Lange Schlangen bei der Polizei oder bei Firmen der Autobranche
So streiften die jungen Leute meist in Gruppen durch die Holzgerlinger Stadthalle, führten Gespräche oder informierten sich in begleitenden Vorträgen über die unterschiedlichen Berufsbilder, um für die wichtige Entscheidung auf dem weiteren Lebensweg gewappnet zu sein. Längere Schlangen bildeten sich wie bei früheren Berufsinformationsmessen an den Ständen der Polizei oder bei allen Firmen, die mit dem Thema Automobil zu tun haben. Die Bundespolizei kommt beispielsweise für die Neuntklässlerin Vanesa von der Holzgerlinger Otto-Rommel-Realschule in Frage, Sani aus der Johann-Bruecker-Realschule Schönaich hat dagegen eher Pläne in Richtung Kfz-Mechatronik.
An vielen Ständen buhlten aber vor allem auch örtliche Handwerksbetriebe um Nachwuchs und oft standen dafür, wie beispielsweise bei der Schreinerinnung, Auszubildende ihren Fast-noch-Altergenossen Rede und Antwort. „Das Handwerkliche gefällt mir“, darin waren sich Moritz Plott und Elias Wagner, bei Speidel Innenausbau im zweiten und dritten Lehrjahr, einig.
Banken und Pflegeeinrichtungen suchen dringend Azubis
Sechs Ausbildungsplätze sind bei der Weil im Schönbucher Firma derzeit besetzt. Gerne mehr wieder drei statt nur zwei Azubis wie im vergangenen Lehrjahr könnten es bei dem Sindelfingen Gartenbauer Karl Walker sein. „Es kommen weniger Leute, aber dafür ernsthaft interessierte“, beobachtete Fabian Kiechle, der selbst bei Walker im zweiten Lehrjahr ist.
Als neue Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen sind junge Menschen ebenso bei den örtlichen Banken oder bei der Stiftung Liebenau, die in Weil im Schönbuch das Haus der Pflege Martinus betreibt. Einrichtungsleiterin Özlem Ulu führte am IBIS-Stand manch interessantes Gespräch und hofft wie alle anderen Aussteller schon bald auf erste Bewerbungen. Genauso wie die beteiligten Kommunen, die sich mit einem Gemeinschaftsauftritt im Foyer der Holzgerlinger Stadthalle vorstellten. Gibt es doch kaum irgendwo ein solch breites Beschäftigungsspektrum – von der Verwaltungsfachangestellten bis hin zum Erzieher.