Jahresrückblick Schönaich
Hasenbühl-Hocketse | Auch 2023 beteiligte sich die Jugendarbeit am jährlichen Fleckenfest, das seit diesem Jahr „Hasenbühl Hocketse“ heißt und ab sofort immer um das Jugendhaus „UrWerk“ herum stattfinden wird. Koordiniert durch das Jugendreferat verwandelte sich die ganze Rathauswiese in ein „Kinderspielgebiet“. Mit dem Schönaicher „Hasenbühl-Hocketse-Volleyballturnier“ wurde eine neue Tradition ins Leben gerufen. Dafür hatte das Jugendreferat eigens einen Wanderpokal kreiert.
Zur Vorbereitung auf die Aktionswochen, in der die Schüler:innen der JBS die Möglichkeit hatten, im Rahmen einer Schulausstellung kreative Werke zu präsentieren, führten Martin Orendt und ich in den Klassen 5 bis 9 eine Doppelstunde zum Thema „Antirassismus“ durch.
Nach einem kurzen thematischen Input und einem nachdenklich stimmenden und aufrüttelnden Video der Supermarktkette Edeka zum Thema „Vielfalt“ (https://www.youtube.com/watch?v=-fHOIZKSUCc) folgte ein persönlicher Erfahrungsaustausch, in dem die Kinder und Jugendlichen offen und ehrlich über eigene Erlebnisse mit Rassismus berichten konnten und wir gemeinsam Strategien entwickelten, um in Zukunft für ähnliche Situationen besser gewappnet zu sein.
Die Schüler:innen wurden eingeladen, sich mit ihren eigenen Überzeugungen auseinanderzusetzen, diese zu hinterfragen und eine bewusste Entscheidung gegen Rassismus zu setzen. Wer dieses Zeichen setzen wollte, positionierte sich in einem Kreis, der im weiteren Verlauf näher zusammenrückte, um Zusammenhalt und Stärke spürbar und sichtbar werden zu lassen. Im Anschluss bekamen die Schüler:innen die Aufgabe, sich in den folgenden Wochen auf kreative Weise mit dem Thema auseinanderzusetzen und ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.
Eine Möglichkeit dieser Umsetzung wurde ihnen am Beispiel meines Poetry Slams „Perspektivenwechsel“ (https://www.youtube.com/watch?v=tl9t3CMWaIA) aufgezeigt. Mithilfe von Lehrerkolleg:innen entwickelten sie einzeln, in Gruppenarbeiten oder als Klassenverband eine Vielzahl einzigartiger Beiträge in Form von Plakaten, Fotocollagen, Haikus (japanische Kurzgedichte), einem Holztresor und Videos. Nachdem die Schulausstellung, die während der Aktionswochen in den Räumlichkeiten des Jugendhauses „UrWerk“ gezeigt wurde, auch bei unserer Bürgermeisterin Frau Walter für Begeisterung sorgte, wurde kurzerhand beschlossen, die komplette Ausstellung mit dem Titel „Kunst gegen Rassismus“ mehrwöchig im Rathaus auszustellen. Eine supertolle Würdigung dessen, was die Schülerinnen und Schüler für diese Aktion auf die Beine gestellt hatten!
Zukunftswerkstatt:
Im Rahmen der Berufsorientierung wurde Mitte Februar die neu konzipierte Zukunftswerkstatt für die neunten Klassen durchgeführt. Im Bürgersaal fand an zwei Tagen die interaktive Veranstaltung statt. Nach einem kreativen Input meinerseits zum Thema Zukunftsgedanken (siehe unten) und einem Warm-Up mit Fragestellungen zu eigenen Präferenzen im Hinblick auf die spätere Berufswahl, beschäftigten sich die SchülerInnen mit relevanten Soft-Skills, sammelten Erfahrungen in einer interaktiven Gruppenübung und erarbeiteten für sich eine persönliche Zielsetzung.
Die Drei Ws | WER bin ich? WAS will ich? Und WO geht‘s lang in meinem Leben?
Eben saß ich noch am Tisch und machte mir Gedanken, wies die Ängste in die Schranken, dass ich nichts kann und auch nichts bin und hin und wieder glaubt das auch der Rest der Welt. Doch der Einzige, der dann und wann in Panik verfällt, bin ich. Ich, der sich in ein paar Jahren noch genauso planlos durchs Leben gehen sieht wie jetzt. Ich bin gehetzt. Und zurückversetzt an diesen Tag, den ich schon lang in meinem Herzen trag und scheinbar nicht vergessen kann: „Du bringst es nicht!“ – „Aus dir wird eh nie was!“. Das saß! Und sitzt noch immer tief in mir.
Und ich verlier‘ ja sowieso im Leben. Habe scheinbar nichts zu geben, was man da draußen sehen will. Und diese Stimme klingt so schrill in meinem Kopf. Ich such den Knopf zum Ausschalten, Umschalten oder zumindest leiser stellen. Würd´s gern erhellen dieses Dunkel in mir drin. Ich such den Sinn in meinem Leben, würd‘ gerne geben, gerne schenken. Hätt‘ so gern Leute, die sich denken: „Mensch, das haste gut gemacht! Du hast dich eingebracht. Hast was bewegt, dich nicht nur faul aufs Bett gelegt und rumgezockt, sondern hingehockt und was gelernt. Nicht nur blind gebüffelt, sondern wirklich auch was mitgenommen.“
Nicht wie benommen durch den Nebel wandern, sondern Augen auf! – Auch für die anderen. Das wünsch‘ ich mir. Auch wenn ich hier und jetzt noch nicht so recht sagen könnte, wie das geht. Mein Ich, das steht mir oft im Weg und ich leg mich auch mal auf die faule Haut, hätt‘ das Leben gerne vorgekaut. Hätt‘ gern jemand der mir sagt, so isses und jetzt mach was draus. Aber diese graue Maus in mir, die sieht den Berg an Möglichkeiten. Und statt mutig auf was los zu schreiten, will sie sich nur verstecken. Die Welt da draußen scheint so groß, so rigoros in dem, was man ihr bieten soll. Und so toll bin ich leider nicht.
Schau ich mir die Werbung an und sehe, was schon ein Smoothie kann, sehe ich echt alt aus, und die Plakate von all den Supermodels ohne Pickel und Orangenhaut, sind mit Verlaub der allergrößte Fake, das ist einem Teil von mir schon klar, doch der andere hält‘s für wahr und glaubt, er müsste auch so sein. Ob muskulös oder markant, ob ein Hauch von Nichts und stets galant, es ist nicht von der Hand zu weisen, so werde ich niemals sein. Und vielleicht will ich das auch nicht. Der eine Teil der will es schon, doch erntet er vom anderen Hohn, von dem der realistisch ist.
Und wisst ihr, eigentlich geht es doch nur um das Eine, nicht das, was ihr jetzt vielleicht denkt, aber was ich meine ist, Respekt, für das was ich kann und das wer ich bin. Mit all den Macken, all den Kanten und Ecken mich eben nicht verstecken zu müssen, um anerkannt und geliebt zu werden. Selbst die Scherben sind doch Teil von mir. Nicht alles glänzt, nicht alles ist rund, aber mein Leben ist bunt und so soll es auch sein. Ich will lernen Nein zu sagen zu dem, was mir schadet, zu dem was zerstört. Und gehört und gesehen werden, zuerst von mir selbst und dann von den andern. Mich ernstnehmen, an mich glauben und mir erlauben, vollkommen unperfekt zu sein, aber dafür ICH! Egal WER ich bin, egal WAS kommt und egal WOHIN mein Weg mich auch führt.
(Daniela Preusche, 30.04.2022)